Reisetipps

Ein Tag in Buenos Aires: To do, to know

Wer Argentinien als Reiseziel wählt, möchte meist so schnell wie möglich nach Süden. In die großartige Natur Patagoniens oder nach Feuerland, um das „Ende der Welt“ zu sehen. Buenos Aires ist für viele nur ein kurzer Stopp, um in Argentinien anzukommen und wieder abzufliegen. Auch wir haben nur zwei Tage in Buenos Aires verbracht und in dieser Zeit versucht, ein Gefühl für diese riesige Stadt zu bekommen. Natürlich ist es in nur zwei Tagen kaum möglich, sich mit einer Stadt näher zu beschäftigen. Was bleibt, ist mehr ein Eindruck: von der ganz besonderen Atmosphäre in Buenos Aires, die man auch auf einem kurzen Zwischenstopp unbedingt erleben sollte. Hier ein paar Tipps für einen Besuch in der argentinischen Hauptstadt:

1. Sehenswürdigkeiten

Echte „Sehenswürdigkeiten“, die Touristen abklappern weil man sie einmal „gesehen haben muss“ gibt es in Buenos Aires vergleichsweise wenige. Sicherlich sind die Casa Rosada, das Teatro Colon und die diversen Museen einen Besuch wert. Für mich sind es allerdings mehr die Straßen, Gebäude, Plätze und Parkanlagen, die der Stadt ihr besonderes Flair geben. Buenos Aires ist unglaublich grün. Und zwar nicht nur in den vielen Parks: auf nahezu jedem Balkon, zwischen den Häusern und auf den Straßen wächst und blüht irgendetwas. Aber auch ansonsten zeigt sich Buenos Aires farbenfroh: in vielen Straßen, in Palermo oder La Boca kann man neben Straßenkunst  interessante bunte Häuser bewundern. Unzählige Cafés laden zum Essen, Trinken und Verweilen ein. Das Leben scheint sich insgesamt viel draußen abzuspielen und das macht die Stadt so besonders sehens- und erlebenswert.  

Unterwegs in Buenos Aires

2. Hop on Hop off-Bus

Zugegeben: eine Fahrt mit dem Hop on Hop off-Bus ist vermutlich eine der touristischsten Arten, eine Stadt kennenzulernen. Allerdings bietet sich eine solche Busfahrt in Buenos Aires durchaus an, gerade wenn man nicht viel Zeit hat. Die Entfernungen zu Fuß sind nämlich nicht zu unterschätzen und als Fußgänger tut man sich an den Werktagen oft schwer, die Straßen zu überqueren Vom Bus aus erhält man in kurzer Zeit einen sehr guten Überblick über die Größe der Stadt und sieht die wichtigsten kleineren Stadtviertel. Man kann entweder spontan aussteigen, wenn es einem irgendwo gefällt oder einfach später entscheiden, welche Straßen oder Viertel noch intensivere Erkundungen lohnen. Es gibt verschiedenen Busunternehmen, die jedoch im 30-Minutentakt die gleiche Route fahren: Blau/Rot mit 25 Stops (reine Fahrtdauer 3 Stunden 20 Minuten) und Grün mit 11 Stops (reine Fahrtdauer 1 Stunde 20 Minuten). Tickets gelten für beide Routen und können mit Gültigkeit 24 Stunden oder 48 Stunden online oder z. B. an der Avenida 9 de Julio gekauft werden. 

Straßenkunst vom Bus aus

3. El Caminito, La Boca

La Boca ist nicht nur durch den Fußball bekannt. Das Viertel im Osten von Buenos Aires zieht vor allem durch seine farbenfrohen Häuser und lebhaften Gassen unzählige Besucher an. Die Häuser wurden aus den Blechen alter Schiffe gebaut und mit Schiffslack bunt bemalt. Dieser Teil von La Boca umfasst jedoch nur einige wenige Gassen, den sog. El Caminito (Der kleine Weg). Hier findet man eine große Auswahl an Restaurants und Bars und man kann verschiedenen Künstlern bei ihrer Performance auf der Straße zusehen. So fröhlich und bunt es hier tagsüber auch zugeht: La Boca gehört zu den gefährlichsten Vierteln von Buenos Aires und sollte nach Einbruch der Dunkelheit besser nicht mehr besucht werden. Ich habe mich hier tagsüber nicht unsicher gefühlt, allerdings empfiehlt es sich, auf dem El Caminito zu bleiben. 

Häuser aus Schiffsblech in La Boca
farbenfrohe Cafés in La Boca

4. Palermo Soho

Palermo ist der flächenmäßig größte Stadtteil von Buenos Aires. Wenn von dem Ausgehviertel von Buenos Aires die Rede ist, ist aber regelmäßig Palermo Soho gemeint, ein kleiner Teil, der nur einige Straßenzüge umfasst.  Diese paar Straßen sind allerdings für sich genommen schon so cool, dass man hier einfach umherschlendern und das Flair einfangen muss. Bunte Häuserfassaden mit viel Straßenkunst, nette kleine Shops, unzählige Restaurants und Bars machen Palermo Soho aus. Tipp: der frühe Vogel fängt hier nicht den Wurm – viele der kleinen Shops und Cafés öffnen auch an Werktagen nicht vor 11 oder 12 Uhr vormittags. In aller Frühe hier herzukommen lohnt sich nicht.  

Straßenkunst in Palermo Soho

5. Reisepass

Bei Kreditkartenzahlungen wird meist zusätzlich zu Unterschrift und PIN noch ein Ausweisdokument bzw. die Nummer des Reisepasses gefordert. Wir waren erstmal ziemlich überrascht, da PIN plus Unterschrift doch eigentlich mehr als genug Sicherheit bieten sollte. Auf Nachfrage hieß es nur lapidar: „That`s Argentina…“, was bedeutet, dass eine Diskussion darüber sowieso zu nichts führt.  In Patagonien ist bei Kreditkartenzahlungen in der Regel zumindest die Nummer des Reisepasses auf dem Zahlungsbeleg zu vermerken (auf Richtigkeit kontrolliert hat das allerdings bei uns nie jemand!). Dennoch empfiehlt es sich, eine Kopie des Reisepasses dabeizuhaben. 

6. Hunde

Hunde sind im Stadtbild von Buenos Aires allgegenwärtig. Neben den unzähligen frei herumlaufenden Hunden (diese gibt es übrigens auch in anderen Städten Argentiniens), scheint es für den Stadtbewohner absolut chic zu sein, selbst einen Vierbeiner zu haben. An Werktagen sieht man Hundesitter mit einem großen Tross von 10 oder mehr Hunden spazieren gehen oder in Parks sitzen. Eine beliebteste Rasse scheint es bei den Stadtbewohnern nicht zu geben, vom Dackel bis hin zum Schäferhund ist alles vertreten. 

Straßenhund in La Boca

7. Essen

Wer an Essen in Argentinien denkt, denkt natürlich zuerst an riesige Steaks und üppige Fleischgerichte. Diese bekommt man natürlich auch in Buenos Aires. Für eine Vegetarierin wie mich erstmal keine besonders verlockende Vorstellung. Aber keine Angst: in Buenos Aires gibt es kulinarisch gesehen alles: von deftigen Speisen über alle erdenklichen vegetarischen Gerichte bis hin zu süßen Leckereien. Italienische und spanische Einflüsse sind deutlich spürbar, Pizza, Pasta, Risotto und Gnocci sind sehr beliebt auf argentinischen Speisekarten. In ganz Argentinien bekannt sind auch die sog. Empanadas, mit Fleisch, Käse, Gemüse oder Tunfisch gefüllte Taschen aus dünnem Teig. Die bekannteste süße Spezialität ist zweifelsfrei Dulce de leche, eine Karamelcreme, die entweder als Dessert oder als Füllung in Croissants, Kuchen und Keksen gegessen wird. Die Argentinier selbst essen abends sehr spät, verhungern muss man in Buenos Aires aber auch am früheren Abend nicht.  

Warst Du schon einmal in Buenos Aires? Hast Du noch weitere Tipps oder Anmerkungen? Dann lass gerne einen Kommentar da.

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