Argentinien

Faszination Eis: Der Perito Moreno-Gletscher

Blick auf den Perito Moreno-Gletscher

Ich wollte schon so lange einen Gletscher sehen! Wir überlegen daher nicht lange, ob wir einen Stopp in El Calafate für den Perito Moreno-Gletscher einlegen sollen. Der Perito Moreno-Gletscher ist gigantisch! Seine riesige Gletscherzunge ist bis zu 70 Meter hoch und ragt weit in den Lago Argentino hinein. Die Ausmaße des Gletschers kann ein Foto kaum einfangen. Was man sieht, lässt sich nur schwer in Worte fassen. Der Perito Moreno ist zwar nicht der größte Gletscher im südamerikanischen Eisfeld. Allerdings hat er eine Besonderheit, die ihn von den anderen Gletschern unterscheidet: er kann zu Fuß erkundet werden! Ein Spaziergang auf einem Gletscher, das war das absolute Highlight unserer Reise! Wie wir unseren Tag am Perito Moreno Gletscher verbracht haben, was Du dort alles sehen kannst und von wo Du einen Besuch am besten startest erfährst Du hier.

1. Wissenswertes zum Perito Moreno-Gletscher

Im Gegensatz zu den meisten Gletschern wird der Perito Moreno-Gletscher nicht kleiner, sondern er wächst nach! Die Ursache ist selbst Wissenschaftlern nicht vollständig klar und man liest verschiedenste Erklärungen für dieses Phänomen. Fakt ist aber, dass der Gletscher in seiner Fläche recht konstant bleibt. Der Perito Moreno ist zudem ständig in Bewegung und verändert immer wieder sein Aussehen. Dabei kann man sogar zusehen: der Gletscher kalbt kontinuierlich. Immer wieder brechen riesige Eisstücke von der Gletscherwand ab und fallen krachend ins Wasser. Die Ausflugsboote, die an der riesigen Wand aus Eis vorbeifahren, wirken wie Spielzeuge vor diesem unglaublichen Naturspektakel.

gigantische Gletscherwand des Perito Moreno
Blick von oben auf den Gletscher

2. Ausgangspunkt für einen Besuch des Gletschers

Ausgangspunkt für einen Besuch des Perito Moreno-Gletschers ist die Stadt El Calafate. Von dort aus sind es ca. 80 km bis zum Gletscher, die man in ca. 2 Stunden per Bus oder mit einem der Tourenanbieter zurücklegen kann. El Calafate ist ein touristischer Hotspot. Links und rechts der Hauptstraße befinden sich fast ausschließlich Restaurants, Bars, Hotels und Geschäfte. Viel ist hier nicht geboten. Man kann einen kleinen Ausflug in das Vogelreservat Laguna Nimez unternehmen oder das außerhalb der Stadt gelegene Glacinarium besuchen. Wir wollen uns in der Stadt auch gar nicht lange aufhalten, sondern so schnell wie möglich den Perito Moreno-Gletscher sehen.

2. Den Gletscher erleben: aus der Ferne, vom Boot und zu Fuß

Direkt am Morgen nach unserer Ankunft in El Calafate geht es los. Für uns stand von vornherein fest, dass wir eine Wanderung auf dem Gletscher unternehmen wollen. Wir haben daher eine Tour mit Hielo y Aventura gebucht. Per Bus geht es frühmorgens in den Nationalpark Los Glaciares. Schon kurz nach dem Parkeingang bietet sich ein erster Blick auf die gigantische Eismasse. Unser erster Stop sind die Aussichtsplattformen, die sich fast über die gesamte Länge der Gletscherfront ziehen. Eine Stunde lang stehen wir hier und bewundern das weiß-blaue Naturwunder. Mehrmals sehen wir, wie der Gletscher kalbt, riesige Eisbrocken brechen ab und stützen ins Wasser. Es fällt wirklich schwer, sich wieder loszureißen!

Blick von der Aussichtsplattform

Danach geht es zu einem kleinen Bootsanleger am Lago Argentino. Das Boot bringt uns langsam ganz nah an die Eiskante heran. Vom Boot aus bekommt man noch einmal einen ganz anderen Blick für die Dimensionen des Gletschers. Aber das eigentliche Highlight kommt ja erst noch!

Boot auf dem Lago Argentino

Nach etwa einer halben Stunde legen wir auf einer Halbinsel an. Hier beginnt nun das absolute Highlight: das Trekking auf dem Gletscher! Wir wandern etwas 45 Minuten bis zu einer Art Base Camp. Die Landschaft hier ist fast schon surreal: bei ca. 23 Grad Lufttemperatur blühen am Rande des Gletschers die Blumen. Direkt daneben liegt die weiß-blaue Wand aus Eis. Für das Trekking gibt es verschiedene Touren-Varianten vom sogenannten Mini-Trekking (1,5-stündige Wanderung auf dem Eis) bis hin zur Big Ice Tour (5 Stunden auf dem Eis). Wir entscheiden uns für Big Ice und werden im Base Camp mit Steigeisen, Helmen, Sicherheitsgurten und Handschuhen für die Wanderung versorgt.

Wand aus Eis
Mit Steigeisen ausgestattet kann es losgehen

Das Gehen mit Steigeisen ist zunächst schwieriger als gedacht, aber nach kurzer Eingewöhnung kann man damit tatsächlich die Steigungen und Abhänge aus Eis locker überwinden. Uns gehen beim Trekking fast die Augen über: Eis soweit das Auge reicht, unterbrochen von tiefblauen Lagunen, Flüssen und tiefen dunkelblauen Löchern, die ins Nirgendwo zu gehen scheinen. Wir kommen aus dem Stauen fast nicht heraus. Das mitgebrachte Mittagessen nehmen wir an einer blauen Lagune auf dem Eis ein.

blaue Lagune
surreale Eiswelten

Nach dem fünfstündigen Trekking auf dem Eis sind wir dann auch froh, aus den Steigeisen wieder herauszukommen. Auf dem Boot zurück gibt es noch einen Whiskey on the Rocks mit Gletschereis.

Warst Du auch schon einmal am Perito Moreno-Gletscher oder planst Du einen Besuch?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert