Argentinien

Iguazú: Ein Besuch der 275 spektakulären Wasserfälle

Die gigantischen Wasserfälle von Iguazú

Ein Besuch der größten und vermutlich spektakulärsten Wasserfälle der Erde war eines der Highlights unserer Argentinienreise. Die Iguazú-Wasserfälle zählen zu Recht zu den sieben neuen Naturwundern und sind auf einer Südamerikareise fast schon Pflicht. 

In Iguazú findest Du nicht nur einen einzigen Wasserfall: auf einer Fläche von fast drei Kilometern erstreckt sich ein Gebiet mit 20 größeren und 255 kleineren Wasserfällen. Die meisten davon sind über 60 Meter hoch und spektakulär anzusehen! An den größeren Fällen stürzen jeden Tag gigantische Wassermassen in die Tiefe.

Gelegen sind die Iguazú-Wasserfälle im 3 Länder-Eck zwischen Brasilien, Argentinien und Paraguay. Durch die Fälle selbst verläuft die Grenze zwischen Argentinien und Brasilien. Während man auf argentinischer Seite sehr nah an die einzelnen Wasserfälle herankommt und diese über Stege zum Teil sogar von oben bewundern kann, bietet die brasilianische Seite einen wunderschönen Panoramablick über das gesamte Gebiet. Beide Seiten sind sehr sehenswert. Man sollte daher möglichst genug Zeit einplanen, um sowohl die argentinische, als auch die brasilianische Seite zu besuchen. 

In diesem Beitrag erfährst Du, was Du bei den Iguazú-Wasserfällen alles sehen und erleben kannst und von wo aus Du Deinen Besuch am besten startest. 

1. Iguazú-Nationalpark

Die größten Wasserfälle der Erde liegen im Iguazú-Nationalpark und sind von Urwald mit unzähligen Tier- und Pflanzenarten umgeben. Die auffälligsten Bewohner des Iguazú-Nationalparks sind allerdings die putzigen Nasenbären. Die Tiere sind vor allem an den Picknickplätzen auf argentinischer und auch auf brasilianischer Seite in großen Gruppen vertreten und alles andere als scheu: sie warten nur darauf, dass etwas Essbares auf den Boden fällt, um sich dann in großer Zahl und mit viel Lärm darauf zu stürzen. Das Füttern der Nasenbären ist im Nationalpark nicht erlaubt, aber die Tiere schaffen es immer wieder, an das Picknickpaket des einen oder anderen unvorsichtigen Besuchers zu kommen. 

Die Nasenbären von Iguazú sind süß, aber sehr frech

Beachtlich sind auch die vielen großen Spinnen, die (insbesondere auf brasilianischer Seite) immer wieder über den Wegen hängen. Dies war tatsächlich eines der wenigen Male, an denen meine kleine Körpergröße einmal von echtem Vorteil war. Mit etwas Glück kannst Du auch viele andere Tiere beobachten.

süße Affen im Iguazú-Nationalpark
exotische Vögel im Iguazú-Nationalpark

2. Die argentinische Seite

Idealer Ausgangspunkt für die argentinische Seite ist die Kleinstadt Puerto Iguazú, die per Flugzeug von Buenos Aires aus in knapp zwei Stunden zu erreichen ist. Puerto Iguazú ist ganz auf einen Besuch der Wasserfälle ausgerichtet und du findest dort alle Annehmlichkeiten. 

In Puerto Iguazú gibt es zahlreiche Bus- und Taxiverbindungen zu den Wasserfällen, so dass es überhaupt keine Rolle spielt, in welcher der zahlreichen Unterkünfte Du übernachtest. Viele Hotels bieten auch einen Shuttle-Service zu den Wasserfällen an. Es lohnt sich aber, möglichst früh zu den Wasserfällen zu starten, da in der Regel sehr viele Besucher unterwegs sind. 

Vom Besucherzentrum am Eingang des Nationalparks bringt Dich ein Zug direkt zu dem gigantischen Garganta del Diabolo, dem Teufelsschlund. Der Garganta del Diabolo ist der Hauptwasserfall, Unmengen von Wasser stürzen hier mit einer unglaublichen Gewalt in die u-förmige Schlucht.  Der Blick in den Teufelsschlund ist spektakulär und man wird auf jeden Fall ordentlich nass. Tipp: Den Garganta del Diabolo solltest Du entweder recht früh morgens oder am späteren Nachmittag besuchen, da dieses Highlight natürlich Unmengen von Besuchern anzieht. 

Garganta del Diabolo

Vom Garganta del Diabolo kannst Du entweder den Zug zurücknehmen oder über den Sendero Verde zurücklaufen. Danach bietet es sich an, die vielen größeren und kleineren Wasserfälle zu bewundern. Über gut ausgebaute Trails bekommst Du verschiedenste Perspektiven auf die einzelnen Fälle. Unbedingt gehen solltest Du den Paseo Superior und den Paseo Inferior, den oberen und den unteren Weg, die beide unglaubliche Blicke auf die Wasserfälle zulassen. Um die argentinische Seite in Ruhe genießen zu können, solltest Du Dir mindestens einen vollen Tag Zeit nehmen. 

Die argentinische Seite der Wasserfälle
Blick auf die Wasserfälle in Argentinien

3. Die brasilianische Seite

Auf brasilianischer Seite kannst Du z. B. von Foz do Iguacu starten. Oder Du bleibst für Deinen gesamten Aufenthalt in Puerto Iguazú auf der argentinischen Seite. Die Grenze nach Brasilien ist nah an der Stadt und Du kannst sie ohne Probleme mit dem Taxi, Bus oder einem Shuttle, den einige Hotels anbieten, überqueren. Während auf argentinischer Seite sogar das Vorzeigen des Passes aus dem Autofenster heraus ausreicht, musst Du auf brasilianischer Seite kurz aussteigen und ins Grenzhäuschen gehen. Zwei Stempel im Pass später bist Du in Brasilien und hörst plötzlich fast ausschließlich portugiesisch. 

Vom Eingang des Nationalparks fährt hier anstatt dem Zug ein Bus ab, der an allen wichtigen Punkten hält. Vom Eingang bis zu den Wasserfällen selbst sind es noch ca. 10 km, so dass es durchaus Sinn macht, den Bus zu nehmen. Wir sind am Bootsableger ausgestiegen und haben den Tag mit einer Bootsfahrt zu den Fällen begonnen. Dabei fährst Du mit einem kleinen Boot direkt an die Wasserfälle heran. Es gibt zwei Varianten von Bootstouren, eine etwas gemütlichere, bei der Du lediglich auf dem Iguazú-Fluss entlangfährst und vor den Fällen für Fotos hältst und eine etwas wildere, bei der Du mit dem Boot direkt unter einen der Wasserfälle gefahren wirst. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden und waren total begeistert, so nahe an dieses großartige Naturspektakel der Wasserfälle heranzukommen. Tipp: Lass Deine Kleidung und Wertsachen am besten in den kleinen Schließfächern am Bootsableger zurück, denn Du wirst wirklich nass bis auf die Knochen. Wir sind direkt in Badesachen auf das Boot gestartet und haben unter einem der Wasserfälle „geduscht“. Die Umgebung sieht auch vom Boot aus wirklich spektakulär aus, Du siehst einige Fälle ganz nah und hast einen tollen Blick auch auf dem umliegenden Dschungel. 

Danach kannst Du wieder auf einen der Busse aufsteigen und bis zur Endstation fahren. Von dort kommst Du leicht auf die Aussichtsplattformen, auf denen Du auch direkt wieder von Nasenbären begrüßt wirst. Auf brasilianischer Seite hast Du jetzt das volle Panorama auf die Fälle. Du stehst etwas erhöht und kannst die Wasserfälle in ihrer gesamten Ausdehnung sehen, bevor Du auf dem kleinen Wanderweg wieder sehr nahe an die Fälle herangehen kannst. Auch hier wirst Du natürlich wieder richtig nass! 

Die brasilianische Seite der Wasserfälle

Auf brasilianischer Seite befindet sich direkt gegenüber vom Eingang zum Iguazú-Nationalpark der Parque das Aves, ein sehr sehenswerter Vogelpark. Auf dem Weg dahin kannst Du an einem kleinen Straßenstand sehr gute Empanadas kaufen. 

leckere brasilianische Empanadas
Parque das Aves

Oft liest man, dass die brasilianische Seite der Wasserfälle weniger schön sei als die argentinische. Ich kann das nicht bestätigen, denn beide Seiten sind ein absolutes Highlight und lohnen einen Besuch! 


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert